Zuletzt aktualisiert am 12. November 2022 by Sabine Röltgen

Die Dividende ist die Gewinnausschüttung eines börsennotierten Unternehmens an seine Aktionäre. Die Auszahlung erfolgt 3 Geschäftstage nach der Hauptversammlung. Die Dividende ist eine freiwillige Leistung des Unternehmens. Sie kann auch gekürzt oder gestrichen werden.

Eine massive Dividendenkürzung – die wurde gerade beim Telekomanbieter 1&1 Drillisch AG angekündigt. Ich nutze im Artikel die Bezeichnung Drillisch, weil’s etwas kürzer ist…

Wieso schreib ich überhaupt darüber? Weil’s mich persönlich betrifft. Ich bin Drillisch-Aktionärin seit einigen Jahren. Und Drillisch-Aktionäre konnten sich in der Vergangenheit regelmäßig über eine attraktive Dividende freuen.

Die Entwicklung der Dividende bei Drillisch

Ich füge hier mal aus den Kennzahlen bei onvista.de die Entwicklung der Dividende an. Du siehst, dass die in absoluten Zahlen bei 1,75 Euro in 2015 lag. 2016 wurden 1,80 Euro pro Aktie ausgezahlt. 2017 gab’s eine Kürzung von gut 10 Prozent auf 1,60 Euro. Und in 2018 wurden schon wieder 1,80 Euro ausgezahlt. Für 2019 hat man bei onvista angenommen, dass die Dividende sogar bei 1,96 Euro pro Aktie liegen wird.   

Hinter der Jahreszahl steht aber ein kleines „e„. Und das steht für erwartet. Da müsste bei 2019 jetzt eine andere Zahl stehen. Nämlich 0,05 Euro. Ja, du hast richtig gelesen: 0,05 Euro. Das entspricht einer Dividendenkürzung von ca 97 Prozent. Echt jetzt?!?

Hintergrund für die massive Dividendenkürzung bei Drillisch

Drillisch will ein eigenes Mobilfunknetz aufbauen. Deshalb nimmt das Unternehmen an den 5G Frequenzauktionen teil, die gerade laufen. Die Ersteigerung der Lizenzen ist mega-teuer, sprich sehr kapitalintensiv.

Damit das Unternehmen überhaupt gegen Bieter wie die Deutsche Telekom oder Vodafone mithalten kann, muss eben auch die Dividende herhalten, bzw. gekürzt werden.

Die Erlaubnis dazu hatte sich das Drillisch Management schon bei der letzten Hauptversammlung eingeholt. Also alles im Lot? War doch bekannt, dass die da mitmachen wollen, oder?

Im Prinzip schon. Wobei, die wenigsten hatten das wohl auf dem Schirm. Und als die Dividendenkürzung vor einigen Tagen angekündigt wurde, da kannte der Aktienkurs nur eine Richtung. Nach unten. Und zwar richtig. Bis zu 16 Prozent hat der Aktienkurs der Drillisch AG in dem Tag verloren, als die Dividendenkürzung angekündigt wurde. Da siehst du mal, wer die Aktien nur aus diesem Grund im Depot gehalten hat….

Balkonien statt Balearen?

Ich predige ja gern, dass die Dividende über die Zeit ein zusätzlicher Einkommensstrom sein kann. Für mich ist sie das. Ich habe neben der Drillisch AG noch weitere Dividendenzahler im Depot. Einige davon, z.B. Microsoft, erhöhen ihre Dividende immer mal wieder.

Drillisch kürzt jetzt massiv. Ist das für mich auch ein Grund, das Wertpapier aus dem Depot rauszuhauen? Die haben doch enttäuscht. Kürzen einfach so massiv die Dividende. So ein Mist!

Ist der nächste Urlaub jetzt gestrichen? Balkonien statt Balearen? Nein. Wie oben beschrieben, hab ich verschiedene Unternehmen im Depot. Und Ende Mai geht’s erstmal in den Urlaub nach Griechenland. Also alles gut.

Und wer weiß. Vielleicht zahlt die Drillisch AG doch noch eine Dividende von 1,80 Euro pro Aktie aus.

Was tun? Verkaufen oder Halten?

Ich verkaufe meine Drillisch-Aktien – NICHT. Wieso? 3 Gründe hab ich dafür.

  1. Ich bin da nicht vor einigen Jahren eingestiegen nur wegen der Dividende. Ich fand das Geschäftsmodell interessant. Besonders sinnvoll fand ich, dass das Unternehmen eben kein eigenes Netz hat, sondern sich an die großen Netzbetreiber dranhängt. Aber das ändert sich jetzt.
  2. Stimmt. Das Geschäftsmodell ändert sich fundamental, wenn Drillisch ein eigenes Netz aufbaut. Das ist aber noch nicht klar. Die Lizenz-Versteigerungen laufen noch. Eine Entscheidung ist Ende Mai zu erwarten. Solange hab ich noch Geduld.
  3. Wenn Drillisch keine Lizenz für den Aufbau eines eigenen Netzes ersteigert hat, werden die Aktionäre eine Dividende von 1,80 Euro erhalten. Das kann sich auch nochmal positiv auf den Aktienkurs auswirken. Ob das so kommt, weiß ich nicht. Wenn die Firma beim Netzaufbau dabei ist, bleibt es bei der mickrigen Ausschüttung von 0,05 Euro pro Aktie. Dann entscheide ich neu.

Und bis das so weit ist, warte ich ab. Ich kann dir nicht sagen, was passieren wird. Ich weiß auch nicht, was du tun solltest, wenn du Drillisch-Aktien besitzt. Ich kann dir nur sagen, was ich mache. Und das weißt du jetzt.

Was sagst du? Wie würdest du entscheiden? Halten oder verkaufen? Oder sogar jetzt einsteigen?

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Herzliche Grüße und denk immer dran: #boerserockt

Sabine

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