Zuletzt aktualisiert am 12. November 2022 by Sabine Röltgen

Dieser Blogbeitrag ist ein Plädoyer für die Dividende.

Die Dividende ist die Gewinnausschüttung eines börsennotierten Unternehmens an die Aktionäre.

Was macht die Dividende so wichtig und profitabel? Werden Dividenden auch besteuert? Lohnt sich das dann noch mit den Dividenden? Lies einfach weiter und du wirst verstehen, warum die Dividende für deinen Erfolg mit Aktien so eine wichtige Rolle spielt.

The Power of Dividende

35 Milliarden Euro an Dividenden schütten die DAX-Unternehmen in Deutschland im Jahr 2018 an ihre Aktionäre aus. 35 Milliarden Euro! Kaum vorstellbar, die Summe?

Damit du dir das besser vorstellen kannst – und ich auch: der Umsatz der BASF SE betrug in 2017 knapp 65 Milliarden Euro. Noch ein Vergleich: Henkel hat in 2017 einen Umsatz von gut 20 Milliarden Euro erzielt. Covestro von gut 14 Milliarden.

Wären die Dividenden-Ausschüttungen ein DAX-Konzern, läge dieser umsatzmäßig im gehobenen Mittelfeld.

Insgesamt schütten die börsennotierten Unternehmen in Deutschland sogar 52 Milliarden Euro an ihre Aktionäre aus.

Und? Bist du dabei? Freust du dich auch schon darüber, dass die Dividenden-Saison jetzt startet?

Dividende: der Rendite-Booster für dein Aktiendepot

In diesem Blogbeitrag zur Dividende habe ich mich schon mal zu diesem Thema geäußert. Wieso jetzt wieder? Ich kann es gar nicht oft genug wiederholen. Weil die Dividende so wichtig ist für deinen langfristigen Aktienerfolg! Deshalb bring ich das Thema immer mal wieder.

Kurssteigerung und Dividende sind ein Traumpaar

Kurssteigerungen sind eine tolle Sache. Du siehst, wie dein Aktiendepot über die Zeit wächst, weil die Kurse deiner Investitionen steigen. Aber nur an Kurssteigerungen interessiert zu sein ist etwas zu kurz gedacht. Wieso?

In Kombination mit der Dividende entfaltet deine Aktien-Investition noch viel stärkere Kräfte.

DAX Performance- und DAX Kursindex

Der Deutsche Aktienindex, kurz DAX genannt, enthält die 30 nach Börsenwert größten Unternehmen in Deutschland. Er ist ein Performance-Index. D.h. er wird berechnet unter der Annahme, dass die von den Unternehmen gezahlte Dividende wieder investiert wird.

Im Jahr 2016 ist der DAX um 6,9 % gestiegen. Wenn du die Dividenden herausrechnest, kommst du für 2016 nur auf eine Steigerung von 3,7 %. Fast die Hälfte der Leistung, oder Performance, geht auf das Konto der Dividende.

Wenn du einen längeren Zeitraum betrachtest, wird die Funktion der Dividende als Rendite-Rakete noch deutlicher!

Über 10 Jahre stieg der DAX Kurs-Index (ohne Dividende) um 24 %. Beim DAX Performance-Index lag das Plus bei 72 %! Also dreimal so hoch.

Glaubst du nicht?!?

Hier ist der Beweis: blau mit Dividenden, gelb ohne Dividenden.

Bild zeigt zwei Kursverläufe: DAX Performanceindex in blau mit Dividende, DAX Kursindex in gelb ohne Dividende

Quelle: boerse.ard.de

Sollst du jetzt nur Aktien von Unternehmen kaufen, die eine Dividende zahlen?

Nein. Sollst du nicht. Du kannst ja auch mischen… Aber es ist über die Zeit nicht verkehrt, einige Dividendenzahler in deinem Depot zu vereinen – und da länger zu halten.

Hin und her macht Taschen leer. Die Börsenweisheit hast du vielleicht schon mal gehört. Was heißt das? Jede Transaktion an der Börse kostet Geld. Die Depotführung bei deiner Online-Bank ist kostenlos. Wenn du aber einen Kauf oder Verkauf machst, fallen Transaktionsgebühren an. Logisch. Die Bank führt einen Auftrag für dich aus – und das kostet etwas.

Wenn du häufig handelst, fallen auch häufiger Kosten an. Das macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Es sei denn, du bist TraderIn und willst viel handeln. Wenn du aber, wie ich, langfristig orientierte AnlegerIn und AktionärIn bist, machst du das nicht.

Für häufiges Handeln an der Börse hast du gar keine Zeit!

Dividende: weit wann gibt’s das?

Diese Infographik (englisch) gibt eine gute Übersicht zum Thema Dividende. Die Informationen beziehen sich auf den amerikanischen Aktienmarkt. Aber auch in Europa und in Deutschland gibt es viele attraktive Unternehmen, die eine Dividende ausschütten. Und das schon seit langer Zeit. Einige davon werden „Dividenden-Aristokraten“ genannt.

Kritische Anmerkungen zur Dividende

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Das gilt auch beim Thema Dividende.

Du investierst NIE in ein Unternehmen, nur weil es eine hohe Dividende ausschüttet.

Du willst in eine Firma investieren, die Gewinne erwirtschaftet. Jetzt und in der Zukunft. Dieser Gewinn kann bei dir ankommen in Form von Kurssteigerungen. Diese bekommst du, wenn du die Aktien irgendwann verkaufst.

Und bis das so weit ist, profitierst du unter Umständen, soz. als Belohnung dafür, dass du einem Unternehmen einen Teil deines Eigenkapitals zur Verfügung stellst, von der Dividende. Wenn das Unternehmen eine zahlt.

Dividenden sind nicht der neue Zins

Diese Aussage lese ich immer mal wieder in der Presse. Und die stimmt nicht! Dividenden werden aus dem Firmenkapital gezahlt. Idealerweise aus dem Gewinn. Davon wird ein Teil an die Aktionäre ausgeschüttet. Wenn eine Firma keinen Gewinn erzielt, kann kein Gewinn ausgezahlt werden. Es ist ja schlicht keiner da.

Die Dividende ist eine „freiwillige Zahlung“ eines Unternehmens an seine Aktionäre.

In diesem Fall, also wenn kein Gewinn erwirtschaftet worden ist, sollte eine Firma keine Dividende ausschütten. D.h. eine Dividende ist nicht garantiert. Der Aufsichtsrat kann der Hauptversammlung vorschlagen, die Dividende auszusetzen. Für 1 Jahr, oder sogar für einen längeren Zeitraum. Das ist absolut richtig und kann ich als AktionärIn nur ausdrücklich gut heißen.

Wenn in Verlustphasen doch Gewinne ausgezahlt werden, heißt das, dass mein Eigenkapital verwendet wird, um die Aktionäre ruhig zu stellen. Das Geld für die Ausschüttung wird aus meinem investierten Vermögen genommen. Das habe ich mir anders vorgestellt.

Werden Dividenden besteuert?

Ja. Lies dazu am besten hier nochmal meinen Blogbeitrag.

Zusammenfassung The Power of Dividende

Die Dividende ist eine attraktive Begleiterscheinung für dich als AktionärIn. Zusammen mit Kurssteigerungen kann sie über die Zeit eine echte Hebelwirkung für deine Investition entfalten Sie sollte allerdings niemals das alleinige Kriterium für eine Investition sein.

Und vergiß nicht, ab und zu auch mal Gewinne zu realisieren und eine Position in deinem Aktiendepot zu verkaufen. Wie du das am besten machst? Da kannst du dir eine Entnahmestrategie überlegen.

Bis dahin herzliche Grüße und denk immer dran: #boerserockt

Sabine