Zuletzt aktualisiert am 12. November 2022 by Sabine Röltgen

Viele Menschen besparen einen Welt ETF. Damit sind sie auf der „sicheren“ Seite, meinen sie. Damit haben sie alles abgedeckt. Da investieren sie regelmäßig in börsennotierte Unternehmen auf der ganzen Welt.

Aber sind Welt-ETFs wirklich empfehlenswert? Ich meine: Geht so.

Warum ich keinen Welt-ETF besitze und das auch so bleiben wird, dazu bekommst du hier mehr Infos.

Wir nehmen mal ein konkretes Beispiel. Auf der ETF-Info-Seite justetf.com habe ich links in der Suchleiste das Wort „world“ eingegeben. Beim Klick auf Alle Ergebnisse anzeigen erhalte ich 109 Treffer.

Ja, vielen Dank auch. Da habe ich ja die Qual der Wahl.

Ich hab einfach mal auf der zweiten Ergebnisseite den iShares Core ausgewählt. WKN: A0RPWH. Der ist mit gut 20 Mrd Euro Anlegergelder einer der größten Welt-ETFs.

Der Name dieses ETFs lautet genau: iShares Core MSCI World ETF USD (acc). Kann man sich doch gut merken, oder?

Was heißt das genau?

iShares ist der Name des Anbieters Blackrock. Blackrock ist eine Aktiengesellschaft. Der größte Vermögensverwalter der Welt mit Unternehmenssitz in den USA.

Core steht für eine Untergruppe im Angebotsportfolio des Anbieters. Core (engl Kern) steht für besonders kostengünstige und beliebte Produkte.

MSCI ist eine Abkürzung, die wir häufig sehen im Zusammenhang mit ETFs. Das ist der Index, in den investiert wird. Die Abkürzung steht für Morgan Stanley Capital International. Das ist übrigens ein Finanzdienstleister in New York.

Diese Firma gibt den Welt-Index heraus. Darin sind mehr als 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern vertreten.

Die USA sind mit 65 Prozent das am stärksten vertretene Land. Es folgen Japan mit 8 Prozent, Großbritannien mit 5 Prozent, Frankreich und die Schweiz mit jeweils 3 Prozent.

Die größte Branche im MSCI World Index ist entsprechend die Informationstechnologie mit 19 Prozent. Es folgt die Gesundheitsbranche mit 15 und der Finanzsektor mit 13 Prozent.

Der Index wird übrigens ein Mal pro Minute berechnet.

Weiter geht es mit den Abkürzungen. UCITS steht für Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities. Ich weiß. Hast du dir fast gedacht.

Dahinter verbergen sich Richtlinien, an die sich die Anbieter von ETFs halten müssen. Eine Anforderung ist z.B., dass höchstens 20 Prozent des Nettovermögens eines Fonds in ein Einzelunternehmen investiert werden dürfen.

Wir haben es fast geschafft.

ETF steht für Exchange Traded Funds oder börsennotierter Indexfonds. Es folgt die Währung, in die der ETF aufgelegt ist. In diesem Fall US-Dollar.

Und dann steht da noch in Klammern Acc. Das steht für Accumulated und heißt nichts anderes, als dass wir es mit einem thesaurierenden ETF zu tun haben.

Was bedeutet thesaurierend noch mal? Der ETF schüttet Dividenden nicht aus. Diese verbleiben im Fonds-Vermögen und werden wieder angelegt.

So, ich hoffe du bist noch da. Jetzt kommen wir zum wichtigen Teil des Themas. Was bringt dir eine Investition in diesen Welt-ETF?

Da sehen wir, dass du in diesem Jahr bisher mit dem ETF einen Verlust eingefahren hättest. Ich schreibe diesen Beitrag am 2. Juni 2020. Der ETF steht mit 7,91 Prozent im Minus.

Das Gesamtjahr 2019 war erfreulich. 30 Prozent plus ist eine gute „Ausbeute“. 2018 war allerdings mit minus 4,3 Prozent auch wieder nicht so doll für Investoren.

Wenn du solch einen Welt-ETF besparst, kannst du dich damit trösten, dass du ja in den Minus-Jahren günstig eingekauft hast. Das stimmt natürlich.

Aber du willst ja mit der Zeit eine positive Leistung deiner Investition sehen. Schließlich handelt es sich um einen Teil deiner Altersvorsorge. Oder du willst in 5, 10 oder 15 Jahren den Sparplan auflösen, um eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen. Oder, oder, oder.

Da brauchst du eine bessere Performance! Und nicht so ein Misch-Masch aus allen möglichen Ländern und Branchen.

Das ist es nämlich hauptsächlich, was mir bei einem Welt-ETF nicht passt. Du hast von allem etwas – und nichts richtig. Und es zeigt sich in Zeiten von Krisen, dass das nicht so prall läuft.

Das ist wie bei einem guten Tee. Das ist in der Regel kein Blend; also eine Mischung. Sondern das ist EINE Sorte. Kein Verschnitt. Nicht von jedem etwas. Sondern eine Sorte, ein Anbaugebiet.

Ich bin eine Anhängerin von Fokus und Konzentration. Außerdem will ich mit meinen Investition Geld verdienen – über die Zeit.

Herzliche Grüße und denk immer dran: #boerserockt

Sabine

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