Zuletzt aktualisiert am 31. August 2016 by Sabine Röltgen
Handlungsanweisungen, um mit der Angst vor Verlust beim Aktienbesitz umzugehen
Du hast dich dazu entschlossen, Aktien zu kaufen. Du hast dich umfangreich informiert darüber, wie das geht und welches Unternehmen du für profitabel und zukunftsträchtig hältst. Du hast eine Kauforder platziert – und gekauft! Das fühlt sich gut an. Du bist Aktionär!
Einige Tage später wirfst du einen Blick in dein Depot. Einfach so, um mal zu schauen, wie es so aussieht. Und – oh no – es steht ein Minus vor deinem Depotwert. Um das Ganze noch zu unterstreichen, ist der Kurswert auch noch in rot geschrieben. Dein Herz setzt für einen Moment aus – du bist im Minus mit deiner Aktie….
Über den richtigen Umgang mit roten Zahlen im Aktiendepot
So oder ähnlich ist es jedem Aktienbesitzer schon mal gegangen. Aktienkurse schwanken – und das hat häufig nichts mit dem Unternehmen zu tun, in das du investiert hast. Sondern mit der politischen und wirtschaftlichen Gesamtlage. Gibt es hier Turbulenzen, Annahmen über eine ungünstige Entwicklung einzelner Länder oder Branchen, beeinflusst das häufig den gesamten Markt. Wir sprechen in diesem Zusammenhang über politische Börsen. Man kann auch sagen: Die Flut hebt alle Schiffe, die Ebbe tut das Gegenteil…
Mit Schwankungen leben – im richtigen Leben und als Aktionär.
Disziplin, Ausdauer und zusätzlich Nervenstärke brauchst du auch, wenn du in Aktien investierst. Denn an der Börse schwanken die Aktienkurse nun mal. Und das können wir nicht beeinflussen. Das ist der große Unterschied zu unserem Gewicht. Das haben wir selbst in der Hand. Das politische und wirtschaftliche Gesamtgeschehen nicht.
Handlungsanweisungen für den Aktionär im Umgang mit Verlusten
1. Ruhe bewahren
Die oberste Aktionärspflicht lautet: Ruhe bewahren. Am besten machst du erstmal NICHTS. Du sitzt die Situation aus, da du weißt, dass Aktienkurse schwanken, das ist normal und kein Grund zur Beunruhigung. Insbesondere dann nicht, wenn es insgesamt an den Börsen unruhig zugeht. Wir erinnern uns: die Flut hebt alle Schiffe, die Ebbe …..
2. Ausdauer zeigen
Du hast dich seinerzeit für eine Investition in dieses Unternehmen entschieden. Weil du die Produkte gut findest, vielleicht sogar selbst nutzt. Weil du das Geschäftsmodell des Unternehmens verstehst. Weil du das Geschäftsfeld für zukunftsträchtig ansiehst. Es gibt viele Gründe, in ein Unternehmen zu investieren – und jetzt bleib auch dabei! Denk an das berühmte Börsenzitat: Hin und her macht Taschen leer. Aktien-Hopping hat noch keinen reich gemacht – und einen gewissen Wohlstand streben wir doch an mit unseren Aktienengagements.
3. Nervenstärke aktivieren
Wenn’s mal unruhig wird, dann bleiben wir cool. Das gilt auch für unsere Aktien-Investitionen. Nervöses Hin- und Hergezappel bringt nichts – hin und her macht Taschen leer – hatten wir gerade schon. Wenn alle nervös werden und sich fragen, ob sie ihre Aktien verkaufen sollen, überlegen wir, ob wir nicht nachkaufen! Das ist allerdings jetzt Börse für Fortgeschrittene….
Also, nochmal zusammengefaßt: wenn sich ein Verlust im Aktiendepot zeigt, heißt das nicht, dass wir unsere Aktien verkaufen müssen. Wir tun eher folgendes:
– Ruhe bewahren
– Ausdauer zeigen
– Nervenstärke aktivieren.
Und dann warten wir ab, wie sich der Markt entwickelt. Denn langfristig gesehen erwirtschaften wir mit Aktien immer eine positive Rendite. Ich zitiere hier aus einer Studie des Deutschen Aktieninstituts: „Das Renditedreieck visualisiert die Kurs- und Dividendenentwicklung in Aktien des DAX seit 1968. Es zeigt, dass die jährliche Rendite bei einem Anlagehorizont von 20 bis 30 Jahren in der Vergangenheit zwischen rund 6 und 9 Prozent lag. Mit einer solchen Rendite verdoppelt sich das eingesetzte Vermögen etwa in 10 bis 15 Jahren. Beim aktuellen Zinsniveau für festverzinsliche Anlagen benötigt man dagegen etwa drei- bis viermal so lange. Natürlich muss für das Renditeplus das Risiko kurz- und mittelfristiger Kursschwankungen – wie beispielsweise zu Beginn dieses Jahres – in Kauf genommen werden.“ https://www.dai.de/de/presse/pressemitteilungen.html?d=368
In diesem Sinne: Aktien kaufen und Tiramisu essen – ab und zu…
Alles richtig, liebe Sabine,
prima Impuls. Meine Erfahrung: Man muss sich schlicht regelmässig damit beschäftigen und kümmern, da kommt man nicht drumrum, wenn man diesen Weg geht. Und wie nebenbei lernt man sehr viel über Markt und Branchen.
Viele Grüße
Anke