Zuletzt aktualisiert am 31. Januar 2024 by Sabine Röltgen

Du besitzt keine Aktien – und das ist auch gut so. Denkst du. Genau! Aktien sind unsicher, instabil, schwanken ständig, sind gefährlich. Wer Aktien besitzt, geht ein hohes Risiko für sein hart erarbeitetes Geld ein. Deshalb machst du das nicht.

Risiko meidest du wie der Teufel das Weihwasser. Und Aktien und Risiko sind für dich zwei Seiten einer Medaille.

Für Aktien brauchst du Zeit

Um Aktien musst du dich ständig kümmern. Ja, geht’s noch? Du hast eh schon genug zu tun. Und da sollst du auch noch Aktienkurse checken, Unternehmensnachrichten lesen, Geschäftsberichte durchackern? Nicht mir dir! So viel Zeit willst du für dein Geld nicht investieren.

Geld ist dir außerdem nicht so wichtig.

Das denkst du aber auch nur, solange du welches hast. Wenn du mal eine finanzielle Durststrecke durchmachst, ändert sich diese Denkweise garantiert. Was könnte das sein? Arbeitsplatzverlust. Scheidung. Berufsunfähigkeit. Die Liste läßt sich noch fortsetzen.

Das sind alles Themen, über die keiner gern nachdenkt. Aber wir sind alle nicht davor gefeit.

Wenn du in einer solchen Situation auf ein stabiles Aktiendepot zurückgreifen könntest, wäre das eine gute Sache.

Um mit Aktien anzufangen, dafür hattest du ja nie Zeit. Ja dann…

Für Aktien brauchst du Geld

Du sollst Geld in ein Unternehmen investieren. Dieses Geld sollst du in den nächsten 5, besser 10 Jahren nicht brauchen. Soweit planst du nicht im voraus. Der nächste Urlaub kommt bestimmt. Und da musst du an dein Erspartes ran. Wenn dann die Börsen gerade im Keller sind, machst du Verlust beim Verkauf. Schön blöd. Da läßt du dein Geld lieber für 0 Prozent auf deinem Girokonto. Da ist es wenigstens sicher.

Und es wird sicher weniger. Bei einer Inflation von aktuell gut 3 Prozent fehlen dir bei 1.000 Euro am Ende von 12 Monaten gut 30 Euro. Wenn dein Sparbuch mit 3 Prozent verzinst würde, hättest du gut 1.030 Euro. Damit hast du deine Kaufkraft aber gerade einmal ausgeglichen. Mehr nicht.

Du musst also mehr „Zinsen“ bekommen für dein Geld. 4 Prozent bringen dich da auch nicht viel weiter. Aber immerhin. Du hättest einen kleinen Kaufkraft-Ausgleich.

Aber du hast eh kein Geld übrig.

Du gibst immer alles aus.

Sparen? Später. Altersvorsorge? Bist du viel zu jung für! Du lebst schließlich jetzt. Ach wirklich? Du hast die Chance, 80, 90 oder 100 Jahre alt zu werden. Die gesetzliche Rente soll ja sicher sein, die Höhe aber nicht. Davon kannst du, wenn du alt bist, garantiert nicht leben. Das wird nicht reichen.

Die gesetzliche Rente ist sicher. Mag sein. Aber die Höhe nicht.

Dir egal? Soweit denkst du nicht? Nein. Egal ist dir das nicht. Aber du willst für dein Geld halt was Sicheres.

Aktien sind nicht sicher

Weil, die schwanken ja permanent.

Das willst du nicht. Jedes Mal, wenn du auf deine Finanz-App guckst, steht da ein anderer Kurs. Was soll das?!?

Ja, so ist das an der Börse. Angebot und Nachfrage bestimmen da den Preis. Im Zeitalter der Digitalisierung läuft der Aktienhandel in Sekundenschnelle ab. Deshalb ist auch davon abzuraten, ständig auf die Finanz-App zu schielen. Das bringt dir gar nichts und du verschwendet nur deine Zeit.

Und davon hast du ja wenig, siehe oben.

Du willst außerdem Stabilität.

Wobei, bei manchen Unternehmen steigt der Aktienkurs auch. Das ist bestimmt nur Zufall. Oder etwa Manipulation? Wer weiß das schon in der heutigen Zeit.

Du willst eine sichere Geldanlage. Sowas mit Zinsen. Das gab’s doch schon mal, oder?

Aktien bringen keine Zinsen

Stimmt. Aktien bringen Dividenden.

Was ist das jetzt schon wieder? Dividenden sind die Gewinnausschüttungen der Unternehmen an ihre Aktionäre.

Wenn du AktionärIn bist, investierst du dein Geld in eine börsennotierte Firma. Du stellst dieser Firma einen Teil deines Eigenkapitals zur Verfügung. Die sollen dann damit für dich Wert schaffen. Und solange du beteiligt bist an dem Unternehmen, und dieses eine Dividende auszahlt, erhältst du die auch.

Ach so, wußtest du noch gar nicht? Ja, jetzt guckst du aber!

In diesem Blogartikel von mir findest du weitere Infos zur Dividende.

Du bist nicht investiert? Tja, schade eigentlich. Da sind nämlich einige Firmen dabei, die zahlen 3 % und mehr Dividende an ihre Aktionäre.

Was kriegst du nochmal für dein Geld auf deinem Girokonto? 0 Prozent? Tagesgeld? 0,15 %? Echt blöd jetzt.

Nein. Moment. Du bekommst bei deinem Broker 3 oder sogar 4 Prozent auf Tagesgeld. Das ist prima. Hast du auch das Kleingedruckte im Vertrag gelesen? Häufig sind „hohe“ Zinsen Angebote für Neukunden. Da gilt der Zinssatz von 3 oder 4 Prozent nur bis zu einer bestimmten Geldsumme, nur für eine gewisse Zeit oder nur für neue Kunden.

Bestandskunden schauen in die Röhre.

Es gibt Ausnahmen. Trade Republic gehört dazu. Wenn du da schon ein Konto hast, lohnt sich das Angebot eventuell für dich. Schau es dir an.

Ich empfehle dir allerdings nicht, Konto-Hopping zu betreiben. Da endest du dann mit 4 oder 6 verschiedenen Konten. Bei jedem Anbieter ist der Zugangsweg etwas anders. Du musst dir die Kontonummern und Passwörter merken. Das kann ganz schön nerven.

Und dann werden die Zinsen eventuell schon wieder gesenkt.

Da hast du kostbare Lebenszeit verschwendet für nichts.

Mit Aktien verdienst du kein Geld

Stimmt.

Nicht.

Über die Zeit verdienst du mit Aktien sehr wohl Geld. Im Schnitt zwischen 6 – 8 Prozent im Jahr. Im Schnitt heißt: in einem Jahr mal weniger, in einem Jahr mehr. Aktienkurse schwanken ja, aber nicht nur nach unten. Aktien können auch nach oben schwanken, oder besser gesagt steigen. Das sehen wir jetzt seit vielen Jahren: Steigende Aktienkurse.

Hier mal ein Beispiel. Das ist die Entwicklung des Aktienkurses von Microsoft über einen Zeitraum von knapp 20 Jahren.

Beispielbild für Microsoft Aktienkursentwicklung

Im März 2004 hättest du eine Microsoft Aktie für gut 22 Euro bekommen. Im Januar 2024 kostet ein Anteilsschein gut 376 Euro. Dazwischen liegt eine Kurssteigerung von gut 1.700 Prozent.

Hättest du doch damals ein paar Anteile gekauft.

Aber wir wissen alle: Mit dem Konjunktiv ist noch keiner reich geworden.

Dir kann das natürlich egal sein.

Du hattest ja eh keine Unternehmensanteile. Deshalb hast du von den steigenden Aktienkursen auch nicht profitiert. Aber ärgere dich nicht. Ist jetzt eh zu spät.

Solltest du jetzt mit Aktien anfangen?

Mit deiner Einstellung als Aktien-Miesepeter / Aktien-Miesepetra besser nicht.

Dafür brauchst du eine positive Aktien-Haltung. Ein anderes Investitions-Mindset.

Was brauchst du, um erfolgreiche AktionärIn zu werden?

Für eine erfolgreiche Geldanlage mit Aktien sind aus meiner Sicht 4 Faktoren besonders wichtig:

1 Geduld

2 Gedanken

3 Geld

4 Ein Quäntchen Glück

Zu 1 Geduld

Die wichtigste Komponente ist die Geduld. Wer sich für eine Investition in ein Unternehmen entschieden hat, sollte dies gedanklich für mindestens 8 – 10 Jahre tun. Schwankungen, wie sie an der Börse nun mal üblich sind, können dann ausgehalten werden, der der geduldige Aktionär sich nicht an den Tageskursen orientiert, sondern am langfristigen Wachstum „seines“ Unternehmens.

Zu 2 Geld

Um in den Aktienmarkt einzusteigen brauchst du Geld. Du mußt aber nicht abwarten, bis du „reich“ bist, um Aktionär zu werden. Mit einem Aktiensparplan ist der Vermögensaufbau in kleinen Schritten möglich. Aber Achtung! Es gibt unterschiedliche Modelle bei Aktiensparplänen.

Aktiv gemanagte, bei denen ein Team die Auswahl der Werte bestimmt. Und passiv gemanagte, sog. ETFs (Exchange Traded Funds), wo das nicht der Fall ist. Hier wird ein Index, wie z.B. der DAX abgebildet. Eine aktive Auswahl von Werten muß daher nicht vorgenommen werden. Daher erheben diese Fonds geringere Gebühren.

Wenn du mit Aktien anfängst, ist eine Investition in ein oder zwei ETFs ein guter Startpunkt.

Und noch ein Hinweis: Denk nicht zu lange darüber nach, welcher ETF es denn sein soll. Starte einfach. Denn sonst wird das nie was mit deinem Vermögensaufbau mit Aktien.

Zu 3 Gedanken

Die Auswahl eines Unternehmens spielt natürlich auch eine große Rolle.

Kennst du deine Geldziele?. Bist du eher an Kurssteigerungen interessiert, oder an stabilen Dividendenzahlungen? Wie ist es um deine Nervenstärke bestellt, wenn die Kurse fallen? Und kennst du das Unternehmen, in das du investieren willst?

Das sind wichtige Fragen. Am besten notierst du dir die Ergebnisse. Die gute alte Excel-Tabelle kann da sehr nützlich sein 😉

zu 4 Ein Quäntchen Glück

Zu guter Letzt gehört auch ein Quäntchen Glück zum Aktionärs-Dasein. Ein glücklicher Aktionär bist du z.B. dann, wenn du in ein Unternehmen investiert hast, welches regelmäßig die Dividende erhöht. Wird ein Unternehmen aus deinem Depot von einem anderen gekauft, kann das hohe Kurssteigerungen zur Folge haben.

Der Segen liegt im Einkauf. Wenn du günstig gekauft hast, profitierst du als Langfristanlegerin ebenfalls von Kurssteigerungen.

Genau so ist es. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Lass das mal auf dich wirken.

Dir gehört etwas. Du bist AktienbesitzerIn!

Du wirst zur Hauptversammlung eingeladen. Da musst du ja nicht hingehen, aber du könntest…

Du kannst nachverfolgen, wie sich deine Investition entwickelt. Dazu kannst du dann einmal in der Woche auf deine Finanz-App schauen. Oder auf die Webseite des Unternehmens. Da steht auch, wann die Hauptversammlung (HV) stattfindet. Und drei Geschäftstage nach der Hauptversammlung ist die Dividende dann auf deinem Konto.

Die wird da übrigens automatisch eingebucht. Du musst nicht weiter tun, als am Tag der HV die Aktien des Unternehmens im Depot zu haben. Egal, wann du gekauft hast, du bekommst die komplette Dividende.

Das einzige, was abgezogen wird, ist die Abgeltungssteuer.

Wenn dein Sparerfreibetrag von 1.000 Euro / Person ausgeschöpft ist, werden dir 26,375 Prozent Abgeltungssteuer vom Gewinn bei einem Aktienverkauf und auch von der Dividende abgezogen.

Ärgerlich. Aber so ist es nun mal.

Hey, das ist ziemlich cool. Ich freu mich jetzt schon auf die Monate April, Mai, Juni. Da finden nämlich in Deutschland die meisten HVs statt. Ich hab zwar nicht nur deutsche Aktien in meinem Depot. Aber einige schon. Und dann ist Dividenden-Saison. Wenn du lange AktionärIn bist, so wie ich, dann lohnt sich das, wenn die Dividenden auf dein Konto fließen. Das macht richtig Spaß.

Herzliche Grüße und denk immer dran: #boerserockt

Sabine

 

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