Zuletzt aktualisiert am 6. Februar 2023 by Sabine Röltgen

Was bedeutet der Linde DAX-Abschied für Aktionäre in Deutschland?

Ende Februar verläßt der Industriegase-Konzern Linde den DAX (Deutscher Aktienindex).

Das Unternehmen hat sich für das alleinige Listing an der New Yorker Börse entschieden.

Die Kosten für das Doppel-Listing in Deutschland und den USA will man sich zukünftig sparen. Außerdem gilt beim DAX die 10 % Regel. Die wirkt sich auf den Aktienkurs von Linde negativ aus. Dazu später mehr.

Das Management hat sich die Entscheidung bei einer außerordentlichen Hauptversammlung im Januar 2023 absegnen lassen.

​​Die Zustimmung lag bei 93 Prozent.

Was bedeutet das für dich, wenn du Linde Aktien besitzt? Musst du etwas tun?

Nein. Du kannst ganz locker bleiben und dich entspannen.

Du bekommst automatisch für jede Linde Aktie eine Aktie der neuen Holdinggesellschaft zugeteilt.

Als Privatanleger kannst du auch ab dem 1. März 2023 Linde Aktien über die Handelsplätze in Deutschland kaufen und verkaufen.

Warum hat sich Linde für ein Delisting vom DAX entschieden?

Linde war mit knapp 150 Milliarden Euro das Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung im DAX.

Zur Einordnung: Die Commerzbank, Nachfolger von Linde im DAX, bringt es Anfang Februar 2023 auf einen Börsenwert von knapp 13 Milliarden Euro.

Kurz zur Erinnerung: Marktkapitalisierung oder Börsenwert errechnet sich, indem du die Anzahl der ausgegebenen Aktien mit dem aktuellen Aktienkurs multiplizierst.

Die Regeln sehen vor, dass keines der 40 DAX-Unternehmen mehr als 10 Prozent Index-Anteil haben darf.

Sobald diese Schwelle erreicht wurde, mussten Investoren Linde Aktien verkaufen, um das abzubilden.

Alle ETF Fonds mussten sich von Linde Anteilen trennen, sobald die 10-Prozent-Schwelle mal wieder überschritten wurde. Und das kam bei Linde häufig vor.

Verkäufe wirken sich negativ auf die Entwicklung des Aktienkurses aus.

Auf Dauer hat da kein Unternehmen Lust drauf.

Denn Linde macht gute Geschäfte und ist profitabel. Da sollte der Aktienkurs doch steigen, nicht fallen.

Für Linde sind die USA beim Konzernumsatz mit 30 Prozent eh der größte Markt. Da bietet sich eine alleinige Börsennotierung in New York geradezu an.

Also, gesagt, getan.

Verkaufen jetzt alle Fonds-Manager Ende Februar ihre Linde-Aktien?

Nein. Das machen die schon, seitdem die Info zum Delisting bekannt ist.

Wenn du deine Linde Aktien als langfristige Investition siehst, die du mindestens 5 Jahre im Depot haben willst, tangiert dich das alles sowieso nicht.

Die Firma hat eine unternehmerische Entscheidung gefällt. Diese wurde von der Hauptversammlung abgesegnet.

Für dich als Linde AktionärIn kann das über die Zeit nur positive Auswirkungen haben.

Fazit: Alles richtig gemacht.

Deine Dividende wirst du auch zukünftig weiter erhalten. 4 mal im Jahr. Denn in den USA wird die Dividende quartalsweise ausgeschüttet, wie du weißt.

Linde zahlt übrigens die Dividende seit 2018 eh schon quartalsweise, wie du auf der Webseite im Bereich Investor Relations sehen kannst.

Wenn du zum Thema Dividenden mehr wissen willst, dann ist der Dividenden Guide genau das Richtige für dich.

In diesem Selbstlernkurs bekommst du wertvolle Hinweise zu Dividenden Fakten, Dividenden-Aristokraten, Dividenden und Steuern und vieles mehr.

Hol dir hier die Infos!

Herzliche Grüße und denk immer dran: #boerserockt

Sabine